Stefan Fuisz

Breit gefächerte Interessen, unaufdringliche Neugier, ein kritisches Auge und der feste Glaube daran, dass Geschriebenes die Gesellschaft nachhaltig formen kann – das hat Stefan Fuisz in den 70er Jahren des letzten Jahrtausends zum Journalisten werden lassen. Es war vor allem der Tagesjournalismus, der den 1953 geborenen Tiroler fasziniert hat: „Radio- und Fernsehnachrichten sind schnell, aber flüchtig, Inhalte von Magazinen können vom pulsierenden Leben Lügen gestraft werden und zudem ist deren Konsum vielen Menschen zu mühsam.“ So blieb der gelernte Lokaljournalist trotz mancher Versuchungen einer großen österreichischen und einer großen Tiroler Tageszeitung über insgesamt mehr als 40 Jahre treu.

Der fotografierende Reporter

Vier Jahrzehnte in denen sich nicht nur das Berufsbild des Journalisten geändert hat: Vor allem die Digitalisierung legte Jobs zusammen und belastet die Akteure doppelt: Aus einem Team von Reporter und Fotograf wurde ein fotografierender Reporter, der nun auch noch für zwei Medien arbeitet: Für die gute alte Zeitung und davor noch schnell für die Internetplattform des entsprechenden Mediums. Eine Herausforderung, mit der Stefan Fuisz auf seinem Weg vom einsamen Reporter bis zum umlagerten Ressortleiter gut leben konnte. Was für ihn nie an Frage kam war, ein Buch zu schreiben: „Wenn du kein Ken Follett bist oder kein Stig Larsson, dann lass lieber die Finger davon. Auch ein wortgewandter Tagesjournalist ist nicht zugleich ein guter Roman-Autor.“
Und dann kam die Herausforderung auf ein Berufsleben zurück zu blicken, das weitgehend deckungsgleich war mit den breit gefächerten Interessen und der unauf-dringlichen Neugier, die man sich lebenslang bewahren soll. Die Herausforderung das Büchlein „Als Journalismus noch Abenteuer war“ zu realisieren war auch ein Rück-blick auf all das, was Leben bedeutet: Reisen, Fotografie, Begeisterung für die Technik, angefangen von Autos über Flugzeuge und Motorräder bis zu Computern. Und natürlich ist es kein Roman geworden, sondern hübsch gebundener Journalismus. Was fehlt ist nur, dass dieser hübsch gebundene Journalismus die Gesellschaft nicht mehr nachhaltig verändert wird – weil sie das ohnehin schon getan hat. 

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